Wer sind wir und was machen wir eigentlich:
Die Feuerwehren der Stadt Nidderau haben einen Arbeitskreis Brandschutzerziehung gebildet. Ziel dieses Arbeitskreises war es, ein gemeinsames Konzept für die Durchführung der Brandschutzerziehung in den 5 Ortsteilen von Nidderau zu erstellen und immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen.
Dieses Konzept setzen wir nun schon seit ca. 9 Jahren in den Kindertagesstätten und seit ca. 7 Jahren auch in den Grundschulen um. Dazu gehen wir im Kindergarten in die Gruppen der angehenden Schulkinder und in der Grundschule in die 4. Klassen, um dort die Brandschutzerziehung zu praktizieren.
Warum wir das tun ?
Jedes Jahr kommt es erneut zu zahlreichen Bränden durch den falschen Umgang mit Zündmitteln und brennbaren Stoffen. Es entstehen Sachschäden in Millionenhöhe. Viele Menschen werden verletzt oder gar getötet. Darüber berichten die Medien fast täglich. In vielen Fällen wird Fahrlässigkeit oder sogar Vorsatz als Ursache ermittelt. Häufig sind Kinder daran beteiligt, vor allem weil sie nicht gelernt haben mit Zündmitteln und gefährlichen Situationen umzugehen.
Aufgabe der Feuerwehr ist es nicht nur Brände zu löschen und technische Hilfe zu leisten, sondern auch der Entstehung von Bränden vorzubeugen. Diesem Ziel soll, in Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und den Grundschulen, die Brandschutzerziehung ihres Kindes dienen.
Warum ist Brandschutzerziehung wichtig ?
- Weil jährlich immer noch ca. 200 Kinder durch Brände umkommen
- Weil jährlich immer noch 600 Erwachsene bei Bränden sterben
- Weil immer noch Tausende von schweren und schwersten Brandverletzungen auftreten
- Weil immer noch Hunderte von Millionen € an Sachschäden entstehen
- Weil immer noch ein Drittel aller Brandstiftungen von Kindern und Jugendlichen verursacht werden
Ziel der Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung
Steigerung des Brandschutzbewusstseins:
- Erkennen und Beurteilen von Brandgefahren
- Beurteilen der Wirkung von Feuer und Rauch
- Kennen der Funktion von Brandschutzeinrichtungen und Löschgeräten
- Richtiges Verhalten und Handeln um Brandfall
Wir vermitteln in der Brandschutzerziehung den Kindern folgende Inhalte:
- Das Erkennen des zwiespältigen Charakters eines Feuers (gut /böse)
- Üben des richtigen Umgangs mit Zündmitteln (Schwerpunkt Streichhölzer, anzünden einer Kerze)
- Das richtige Verhalten im Brandfall erläutern wir anhand einer Bildergeschichte
- Anhand unseres Rauchhauses demonstrieren wir den Kindern das Verhalten des Brandrauches in einem Gebäude in verschiedenen Situationen (offene Tür/geschlossene Tür).
- Alarmierung der Feuerwehr über das Telefon
- Absetzen eines Notrufes mit Hilfe unseres Übungstelefons als praktische Übung:
> Wer ruft an?
> Was ist passiert?
> Wo ist es passiert?
> Wie viele Menschen sind betroffen, verletzt, gefährdet oder eingeklemmt?
> Warten ob die Feuerwehr noch Fragen hat!
Notrufmissbrauch ist strafbar!
Für die Kindergartenkinder endet die Brandschutzerziehung dann mit einem Besuch im Feuerwehrgerätehaus. Nach einem gemeinsamen Frühstück beginnt die Führung durch die Wache. Dort lernen sie die Feuerwehrfahrzeuge von Innen und Außen kennen. Außerdem werden verschiedene Ausrüstungsgegenstände sowie die persönliche Schutzausrüstung gezeigt. Abschließend rüstet sich eine Feuerwehrperson im Beisein der Kinder komplett mit schwerem Atemschutz aus. Die Kinder sehen, dass man vor einem Atemschutzgeräteträger keine Angst haben muss.
Für die Grundschulkinder endet die Brandschutzerziehung mit einer praktischen Übung. Sie bauen mit Hilfe unseres Löschfahrzeuges eine Wasserversorgung auf. Danach darf jedes Kind mit einem Strahlrohr auf die mitgebrachten Fallklappen spritzen. So können sie ihr Zielvermögen unter Beweis stellen, was ihnen einen riesen Spass bereitet.
Nach Abschließen der Brandschutzerziehung erhalten alle Kinder eine Urkunde für eine erfolgreiche Teilnahme.
Unterstützen Sie uns :
- Seien Sie ihren Kinder ein gutes Vorbild im Umgang mit Feuer und lassen Sie nie Streichhölzer und Feuerzeuge achtlos herumliegen.
- Alle Feuerspender gehören an einen kindersicheren Platz
- Kaufen Sie ihre Streichhölzer und Feuerzeuge selbst ein
- Vertrauen Sie Kindern niemals offenes Feuer oder Licht an.
- Lassen Sie Kinder niemals bei offenem Feuer, offenem Licht oder mit Heizstrahlern und ähnlichen Gefahrenquellen unbeaufsichtigt alleine.
Feuererziehung - gezieltes Gefahrentraining
Kontrolliertes Üben ist besser als strikte Verbote. Durch Abschrecken oder Angst machen erreicht man meist nur den gegenteiligen Effekt.
- Schärfen Sie ihrem Kind ein, im Brandfalle sofort Hilfe von Erwachsenen zu holen (Angst vor Strafe durch Gespräche nehmen!)
- Zeigen Sie ihrem Kind die möglichen Fluchtwege und üben Sie diese immer wieder ein
- Geben Sie ihrem Kind die Gelegenheit, unter Ihrer Aufsicht eine Kerze anzuzünden oder im Ofen, im Kamin bzw. im Gartengrill ein Feuer in Gang zu setzen (verhindert heimliches Zündeln)
- Klären Sie ihre Kinder also auf, dass es der Faszination „Feuer“ nicht heimlich nachgehen muss, denn...
wer Bescheid weiß, der spielt nicht mit dem Feuer!!
Wie kann man sich schützen?
Es gibt Feuerlöscher, Feuerlöschdecken und Rauchmelder.
Rauchmelder sind nicht teuer, haben aber eine große Wirkung in der Bekämpfung gegen Rauch und Feuer, denn:
- Brandrauch wirkt einschläfernd und erstickend
- Behindert die Atmung, ist giftig und teilweise ätzend (eine Rauchvergiftung kann nach 2 Minuten tödlich sein)
- Ist heiß, behindert und nimmt die Sicht
- Führt zur Orientierungslosigkeit, Panik und Angst
- Kommt lautlos und kann tödlich sein!
Rauchmelder sind bestens dazu geeignet, Personen bei der Entstehung eines Brandes zu alarmieren. Mehrere Rauchmelder im Haus erhöhen die Chancen, rechtzeitig zu entkommen. Besonders gefährdet sind schlafende Menschen. Giftiger Rauch und tödliches Kohlenmonoxid wecken nicht, sondern führen rasch zur Bewußtlosigkeit. Die meisten Brände beginnen zwischen 19.00 Uhr und 7.00 Uhr. Zwischen 23.00 Uhr und 7.00 Uhr werden die meisten Menschen durch Brände im Privatbereich verletzt oder getötet.